„Sarah, bist du eigentlich eine Rote?" "Oder wählst du Blau?" "Gehst du zu den Neos?" "Aber Schwarz wählst du sicher nicht, oder?" Diese Fragen höre ich ständig. Und ehrlich gesagt, es wird langsam zach - und witzig! Warum bei "Von Mama zu Mama" viele über Parteifarben spekulieren und was hinter unseren Gesprächen mit PolitikerInnen wirklich steckt, erfährt ihr in meinem neuesten Blog. Eines ist sicher: Es geht um viel mehr als nur Politik!
„Du Sarah, meine Verwandten glauben, du bist eine Rote. Stimmt das?“, fragte mich neulich eine Bekannte mit neugieriger Miene. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Ich bin schockiert. Wählst du jetzt Blau?“, kam eine andere Bekannte auf mich zu, als sie mich auf einem Foto mit einem steirischen Politiker sah. Ja, so läuft das bei mir in letzter Zeit. Es scheint, als müsste ich im Hintergrund täglich Stellung beziehen, welche Partei jetzt gerade mein Herz erobert hat. Aber wisst ihr was? Ich könnte auch Schwarz wählen! Warum? Weil ich manchmal Beiträge von ÖVP-Bürgermeistern like! Und schon brodelt die Gerüchteküche. Dann heißt es, „Ach nee, die Sarah doch nicht, letztes Jahr hat sie sich ja mit der ÖVP angelegt!“ Also doch nicht Schwarz, sondern vielleicht Pink? Immerhin berate ich mich oft mit den NEOS und war erst kürzlich beruflich mit Niko Swatek unterwegs.
Screenshot Website 5komma5sinne.at
Ehrlich gesagt, all diese Mutmaßungen sind amüsant und anstrengend zugleich. Es ist wirklich an der Zeit, ein paar Dinge klarzustellen, bevor ich demnächst gefragt werde, ob ich bald bei den Grünen als Parteichefin kandidiere (Spoiler: Nein, das mache ich nicht!).
Letztes Jahr, als wir uns mit #vmzm für den Erhalt der Geburtenstation in Hartberg stark gemacht haben, gab es viele Berührungspunkte mit verschiedenen Parteien. Wer genau hingeschaut hat, hätte schon da erkennen können: Von Mama zu Mama ist überparteilich. Wir arbeiten mit Menschen, nicht mit Farben! Unser Fokus? Die Sache. Punkt.
Der Kampf um die Geburtenstation hat gezeigt, wie wichtig es ist, parteiunabhängig zu bleiben. Es ging um die Sicherstellung einer essenziellen Infrastruktur für werdende Mütter und Familien. Das ist doch wohl kein "rotes" oder "blaues" Thema, oder? Während unseres Einsatzes haben wir mit PolitikerInnen aus allen Ecken gesprochen, um sie auf unser Anliegen aufmerksam zu machen. Manche haben uns leidenschaftlich unterstützt, andere eher halbherzig oder gar nicht. Aber das spielte für uns keine Rolle. Unser Ziel war immer klar: Das Wohl der Frauen und Familien. Ob das "politisch korrekt" ist? Keine Ahnung. Aber es war das Richtige.
Warum also diese Schubladendenkerei? Ich glaube, die Menschen sind es gewohnt, dass alles in der Politik in "rechts" oder "links" eingeteilt wird. Aber das ist doch einfach nur altmodisch! Von Mama zu Mama bleibt unabhängig, weil wir der festen Überzeugung sind, dass echte Lösungen nur dann entstehen, wenn ALLE gemeinsam an einem Strang ziehen, unabhängig von einer Parteizugehörigkeit. Klingt idealistisch? Vielleicht. Aber es ist genau das, was wir brauchen!
Lustigerweise hatte ich kürzlich wieder eine typische „Schubladen“-Situation. Ich war in Graz unterwegs und da lief mir Sandra Krautwaschl, die Landesparteichefin der Grünen, über den Weg. Ich habe ihr laut "Hallo Sandra!" zugerufen, weil, naja. Sie ist einfach eine extrem nette und engagierte Frau. Ja, ich weiß, sie ist bei den Grünen. Und nein, das bedeutet nicht, dass ich jetzt auch die grüne Fahne schwinge. Aber ich mag sie. Und sie mag uns. Sie hat uns sogar beim Spieletag besucht und uns 500 Euro gespendet. Natürlich hieß es dann sofort: "Oh, wird jetzt #vmzm grün?" Und bei unserem spontanen Treffen erzählte sie mir, dass sie uns wieder unterstützen will. Am 23.10. in Graz, die Einladung dazu habe ich schon. Vielleicht geh ich sogar zu ihrem Dart-Event für den guten Zweck.
Und dann, nur ein paar Minuten später, stolpere ich über Robert Reif von den NEOS. Was für eine Freude, ihn zu sehen! Die NEOS haben uns damals beim Kampf um die Geburtenstation super unterstützt und besonders in Sachen Kinderbetreuung in der Steiermark sind wir oft auf einer Wellenlänge. Und wisst ihr, was das Beste ist? Kaum taucht ein gemeinsames Foto auf Instagram auf, denken die Leute sofort: "Aha, Sarah kandidiert bald für die NEOS!" Ganz ehrlich? Manchmal wünsche ich mir einfach, dass Menschen bei solchen Postings nur das sehen, was es ist: Ein Moment des gemeinsamen Engagements für eine Sache, die uns allen am Herzen liegt.
Oh! Und ohne Mario Kunasek von der FPÖ wäre unser Anliegen betrffend des Erhalts der Geburtenstation vielleicht nie im Landtag gelandet. Verrückt, oder? Ja, ich weiß, FPÖ. Aber ohne ihn wären wir in Hartberg nicht viel weitergekommen. Heute finde ich es sogar schade, dass wir damals kein Foto von uns beiden gemacht haben. Immerhin war er einer der ersten, mit dem ich mich hinsichtlich der geplanten Schließung der Geburtenstation getroffen habe. Und Claudia Klimt-Weithaler von der KPÖ? Ihre Ratschläge haben mir sehr geholfen, als ich noch ziemlich neu in Sachen Petition war. Ich bin einfach dankbar, wenn Menschen mich bei meiner Arbeit unterstützen. Egal, ob sie jetzt Rot, Blau, Pink oder Grün sind.
Und wisst ihr, was mich auch berührt hat? Toni Lang von der SPÖ, der Landeshauptmann-Stellvertreter. Er hat sich Zeit genommen, mit mir in der Burg in Graz ein Gespräch über die Kinderbetreuung in der Steiermark zu führen. Und das war auf Augenhöhe. Er hört zu, er nimmt die Probleme ernst. Er und sein Team haben mir und #vmzm auch schon mal geholfen, als es darum ging, einen dringend benötigten Platz für ein Kind in einer Nachmittagsbetreuung zu sichern.
Heute darf ich euch auch noch eine kleine Anekdote erzählen: Im April war ich beim Steiermark Frühling in Wien und - Achtung, jetzt kommt’s - ich habe mit Landeshauptmann Christopher Drexler ein Achterl oststeirischen Sauvignon blanc getrunken. Ja, genau der Herr, der mir in so manchem politischen Moment schon einige Nerven gekostet hat. Aber wisst ihr was? Sich jetzt hinzustellen und zu sagen: "Mit dem rede ich nicht mehr", würde absolut nicht meinen Werten entsprechen und auch nicht denen von #vmzm. Manchmal ist ein offenes Gespräch eben wichtiger als vergangene Differenzen. Und ehrlich gesagt, der Wein war hervorragend (Retter-Kneißl ;) ). Eine der überraschendsten und gleichzeitig schönsten Erfahrungen hatte ich dieses Jahr zum Weltfrauentag. Da hat mich, ja, ihr habt richtig gelesen, die FPÖ als "Heldin des Alltags" ins Steirische Landhaus eingeladen. Ich habe in meinem Engagement nie nach Anerkennung gesucht und schon gar nicht von politischen Parteien. Doch dort im Landhaus war es ganz anders, als man vielleicht vermuten würde: Vor Ort haben mir PolitikerInnen
aller Parteien ihre Wertschätzung entgegengebracht. Egal, ob sie jetzt Rot, Blau, Schwarz oder Grün waren, sie haben alle gesehen, worum es mir geht. Nicht um politische Farben, sondern um echte, greifbare Verbesserungen für Familien.
Und das ist genau das, was ich mir wünsche. Ich mag es, wenn Menschen, egal welcher politischer Überzeugung sie sind, zusammenkommen und gemeinsam ein Anliegen unterstützen. Es zeigt, dass es möglich ist, Brücken zu bauen. Dass wir für die gleiche Sache kämpfen können, ohne uns in ideologische Kämpfe zu verstricken.
Screenshot Webseite Landtag Steiermark
Für Familien, nicht für Parteien.
Am Ende des Tages bleibt "Von Mama zu Mama" immer der Sache treu. Wir machen keine Stimmung mit Likes für Parteibeiträge, wir führen keine Wahlkämpfe für PolitikerInnen. Uns geht es um das Wohl der Familien, der Mütter, der Kinder. Wenn manche das für "zu sozial", "zu umweltorientiert", "zu feministisch" oder "zu wirtschaftlich" halten, bitte sehr. Aber es bedeutet nie, dass wir uns auf irgendeine politische Seite schlagen.
Die Wahrheit ist: Soziale Gerechtigkeit, gleiche Chancen für alle Kinder und eine gesicherte Gesundheitsversorgung sind keine Themen, die man einer Partei zuschreiben sollte. Das sind menschliche Anliegen. Wenn wir also manchmal mit Politikerinnen und Politikern zusammenarbeiten, dann nur, weil sie unsere Ziele unterstützen. Und nicht, weil wir uns einer Partei zugehörig fühlen.
Egal, welche Partei gerade im Wahlkampf die größte Show abzieht: Für uns zählt, was dahinter steckt. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Gerade jetzt, nach dar Nationalratswahl, vor den steirischen Wahlen, wenn wir wieder für unsere Werte einstehen müssen. Eines ist sicher: Wir werden das weiterhin tun, mit vollem Einsatz, ohne politisches Denken, ohne Wenn und Aber. Wir bleiben dran. Unabhängig, leidenschaftlich und immer für die Sache. Wenn die FPÖ eine Forderung aufstellt, die unseren Werten widerspricht, werden wir nicht schweigen. Wir werden unsere Stimme erheben, ganz klar und deutlich. Und wenn die SPÖ oder die ÖVP etwas vorschlagen, das unsere Lebensumstände verschlechtert, dann werden wir laut. Es ist egal, welche Partei gerade am Drücker ist. Wenn es um die Rechte und das Wohl von Familien geht, kennen wir keine Kompromisse. Genauso könnten wir uns kritisch zu Ansichten der Grünen, der NEOS oder der KPÖ äußern. Denn eines bleibt sicher: Bei "Von Mama zu Mama" stehen immer die Bedürfnisse der Familien im Vordergrund, nicht die Interessen der Politik. Egal, wer es ist, wir bleiben wachsam und erheben unsere Stimme, wenn es nötig ist.
Eure Sarah
PS: #vmzm wird von mir persönlich betrieben und natürlich bin ich ein Mensch mit eigenen Meinungen und Werten. Ich gehe auch wählen, weil ich unglaublich dankbar bin für dieses Recht. Es ist wichtig, dass wir unsere Stimme nutzen, um etwas zu bewegen. Trotzdem bleibt "Von Mama zu Mama" neutral.
Und ja, ich gebe es zu: Manche Politiker können mich richtig auf die Palme bringen! Besonders in den Monaten nach unserem Kampf um die Geburtenstation war ich auf einmal nicht nur Aktivistin, sondern plötzlich auch Zielscheibe. Einige meinten, ich hätte ihre Partei "angeschwärzt" und jetzt könnten sie nicht mehr mit mir zusammenarbeiten oder auch nicht mehr mit mir sprechen. Aber wisst ihr was? Ich habe gelernt, das gehört irgendwie dazu. Wenn jemand meint, dass meine Kritik an einer schlechten Entscheidung gleichzusetzen ist mit einem Parteiangriff, dann haben sie einfach nicht verstanden, worum es hier geht. Es geht nicht um Parteien oder persönliche Befindlichkeiten, es geht um das Wohl der Familien. Wer da nicht mehr mit mir reden will, hat vielleicht das Wesentliche verpasst. Aber keine Sorge, wir machen weiter, auch ohne politische "Likes". 😉
Danke. DU GEHÖRST IN DIE POLITIK! Machen wir einfach eine eigene Partei.
Hallo Sarah
Aber ich habe mir das auch schon mal gedacht muss ich echt zugeben. Dachte von Mama zu Mama hat bestimmt was mit der Spö zu tun, dann aber eh gemekrt, das das nicht so ist. Schönen Abend und alles gute, Sarah