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Wenn's Spuren hinterlässt: Drei meiner vielen, prägenden Geschichten mit #vmzm

  • Autorenbild: Sarah Bauernhofer
    Sarah Bauernhofer
  • 16. Juni
  • 3 Min. Lesezeit
Mehr als Hilfe.
Mehr als Hilfe.

Wenn man mich fragt, was "Von Mama zu Mama" wirklich ausmacht, dann denke ich nicht an Zahlen oder Statistiken. Ich denke an Menschen oder an Begegnungen, an kleine Momente. Hier sind drei davon. Drei Erlebnisse, die mich bis heute begleiten und zeigen, was unser Netzwerk bewirken kann bzw. warum #vmzm so ist, wie es ist.

1. Fenster, Eis und eine bittere Erfahrung

Es war ganz zu Beginn unserer gemeinnützigen Arbeit. Damals war "Von Mama zu Mama" noch klein, vieles entstand erst. Eine Mama aus dem Joglland, die von Anfang an Teil unserer Community war, wurde plötzlich schwer krank. Eine akute Erkrankung, Chemo, völlige Erschöpfung. Und dann auch noch die Trennung vom Partner. Sie stand mit ihren Kindern allein da. Ich fragte sie, wie wir helfen könnten. Lebensmittelgutscheine, Unterstützung bei Fixkosten? Sie lehnte dankend ab. Erst als ich vorschlug, wir könnten jemanden zum Putzen schicken, stimmte sie zu.


Eine andere Mama aus der Community, eine Lehrerin, hatte Ferien und bot ihre Hilfe an. Sie ging zwei-, dreimal vorbei, half bei der Hausarbeit und wir von #vmzm bezahlten sie dafür.

Alles gut, dachte ich. Bis zu jenem Sonntag, als die erkrankte Mama mit ihren Kindern ein Eis essen ging und dabei von einer anderen Community-Mama erkannt wurde (obwohl wir alles so diskret wie möglich gehalte haben). Und dann kam der Satz: "Ah, Eis essen geht, aber Fenster putzen nicht?" Der Schmerz, die Enttäuschung, die Wut der erkrankten Mama. Ich werd's nie vergessen. Sie sagte: "Ich will nie wieder Hilfe, wenn mir sowas passiert." Und ich verstand sie. Für mich war das der Moment, in dem ich die Gesellschaft hinterfragte. Wie kann man einer schwer kranken Mutter so begegnen? Neid ist eine der hässlichsten Formen von Urteil.Vor allem dann, wenn er gegenüber Menschen geäußert wird, die ohnehin schon mit dem Leben kämpfen. Diese Mama hatte gerade alles verloren, kämpfte täglich gegen körperliche und seelische Schmerzen und wagte es, mit ihren Kindern ein Eis zu essen. Dass das von jemandem kommentiert wurde, der Teil derselben Community war, war für mich ein Wendepunkt. Mir wurde schlagartig klar: Wenn wir wirklich solidarisch sein wollen, wenn wir Menschlichkeit leben wollen, dann müssen wir Neid ganz bewusst ausschließen.Er hat keinen Platz bei „Von Mama zu Mama“.


Denn wer urteilt, ohne zu verstehen, der hilft nicht, der verletzt. Und Hilfe darf niemals verletzen. Das war für mich die wichtigste, wenn auch schmerzhafteste Lektion am Anfang unseres Weges.

2. Ein Frühstück und ein Lieblingsmensch fürs Leben

2015 gründeten wir unsere Facebookgruppe. Als kleinen virtuellen Treffpunkt für Mamas im Joglland und Wechselland. Einfach zum Austauschen, Verabreden, Vernetzen. Niemand dachte damals daran, was daraus entstehen würde. Aber die Dynamik war echt wunderschön. Wanderungen, Spielplatztreffen, Plaudereien, erste kleine Gewinnspiele. Bei einem dieser Gewinnspiele wurde ein Frühstück für fünf Mamas verlost. Vier gewannen, ich durfte mit. Und eine dieser vier Gewinnerinnen wurde später mein Lieblingsmensch. Meine beste Freundin. Seit diesem Frühstück gehen wir durch dick und dünn. Seit 10 Jahren mittlerweile. Und unsere Geschichte ist nur eine von vielen ähnlichen. Viele Mamas erzählen mir, dass sie über #vmzm Freundschaften geschlossen haben. Echte, ehrliche Verbindungen.

3. Vom Begräbnis zum Geburtstag. Ein Kreis schließt sich.

2020 kam eine Sozialarbeiterin aus Weiz auf mich zu. Eine Mama war gestorben. Der Papa blieb mit dem achtjährigen Sohn zurück. Kein Geld für ein Begräbnis. Viele familiäre Probleme. Nicht auf der "Butterseite" des Lebens. Wir machten einen Spendenaufruf. Rund 2.000 Euro haben wir dem Vater geben können. Die Community war wie immer großartig. Ich war dankbar, dass wir so schnell helfen konnten. Dann ging das Leben weiter.

Fünf Jahre später, 2025: Ein Jugendsozialarbeiter meldet sich. Ein Junge, allein mit seinem Papa. Die beiden können sich die Sommersportwoche nicht leisten. Der Junge hatte noch nie seinen Heimatort verlassen. Geburtstag stand auch vor der Tür. Wir finanzierten den Schulausflug und ich sagte: "Lass uns auch noch was Besonderes machen." Wir trafen uns zum Shoppen. Neue Schuhe, eine neue Hose, ein Eis, ein Lachen. Viel Leichtigkeit. Viel Lebensfreude. Und dann der Zufall oder das Schicksal? Beim Gespräch mit dem Sozialarbeiter stellte sich heraus: Der Bub war das Kind von damals.


Ich konnte es kaum glauben. So traurig die Geschichte war, umso schöner war dieser Moment. Zu sehen, dass sich Dinge manchmal fügen. Dass wir ein Kind nicht nur einmal, sondern immer wieder begleiten dürfen.

Drei Geschichten. Drei Gründe, warum ich sagen kann: #vmzm verändert Leben, auch meines. Nicht, weil wir alles können. Nicht, weil wir perfekt sind. Sonder weil wir hinschauen. Weil wir mit dem Herzen helfen. Und weil wir nie vergessen, dass Menschlichkeit unser größter Schatz ist. Es sind diese kleinen, echten Momente, die alles ausmachen. Und davon gibt es noch viele. Viele Geschichten, die ich euch bald erzählen werde. Versprochen.


Sarah Bauernhofer #vmzm
Sarah Bauernhofer #vmzm

 
 
 

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